Auf einem Kreisparteitag im wortreich in Bad Hersfeld hat die CDU Hersfeld-Rotenburg ihre Delegierten für die Aufstellung der hessischen Kandidaten für die Europawahl beschlossen. Die Delegiertenliste, die insgesamt 56 Personen umfasst, wird vom Kreisvorsitzenden Timo Lübeck, Landrat Dr. Michael Koch und Dana Kerst aus Bebra angeführt.
„Bei allem was man im Einzelfall an der Politik aus Brüssel kritisieren mag: Die Einheit Europas, die zu Freiheit, Sicherheit, Frieden und Wohlstand geführt hat, ist eine Erfolgsgeschichte. Und diese Erfolgsgeschichte ist fest mit der CDU verbunden“ so der Kreisvorsitzende Timo Lübeck in seiner Rede. Deutschland sei der Stabilitätsanker in der Europäischen Union. „Aber auch Deutschland geht es auf Dauer nur gut, wenn es Europa gut geht.“
Mit Blick auf das Brexit-Chaos warnte Lübeck vor den Folgen einer Europapolitik, wie sie die AfD wolle. „Isolation kann kein Erfolgsmodel für ein Exportland wie Deutschland sein.“ Gleichzeitig grenzte er sich von der SPD ab: „Wir wollen kein Europa in dem Schulden vergemeinschaftet werden oder in dem wir in einer gemeinsamem EU-Arbeitslosenversicherung für Risiken in anderen Ländern haften“, so der Kreisvorsitzende.
Im Bericht zur Kreispolitik hob Lübeck die Investitionen in die heimischen Schulen und die Kreisstraßen hervor. „Mit der Senkung der Kreisumlage, die wir als CDU seriös finanziert haben, gibt es für die Städte und Gemeinden außerdem zusätzliche Gestaltungsspielräume.“ Kritik am geplanten Landratsamtsanbau wies er entschieden zurück: „Wer bei mehr als 900 Millionen Euro Personalkosten in 20 Jahren keine 21 Millionen für eine vernünftige Unterbringung der Beschäftigten ausgeben will, muss sich fragen lassen, wie schäbig er mit den Kreismitarbeitern eigentlich umgehen will.“
Gastredner des Parteitags war der hessische Finanzminister Dr. Thomas Schäfer. Er lobte den engagierten Wahlkampf von Lena Arnoldt, die unter schwierigen Bedingungen, den Wahlkreis Rotenburg von der SPD zurückerobert hat. In seinem Ausblick auf die neue Legislaturperiode unterstrich er, dass die CDU-geführte Landesregierung die begonnene Verlagerung von Behördenarbeitsplätzen aus den Ballungszentren in den ländlichen Raum fortsetzen werde.