Gänzlich anders als in den vergangenen Jahren verlief der Neujahrsemfang der CDU Hersfeld-Rotenburg. Statt eines Spitzenpolitikers hatte der Kreisvorsitzende Timo Lübeck diesmal eine echte Sportlegende zum einstündigen Talk in die Räumlichkeiten der Firma Intersport Sauer eingeladen: Den vierfachen Olympiasieger und siebenfachen Weltmeister Sven Fischer.
Vor den gut 200 Besuchern ging Fischer, der seit 2007 als Biathlonexperte für das ZDF arbeitet, zunächst auf die aktuelle sportliche Situation kurz vor der WM in Antholz ein. „Für die deutschen Männer sehe ich durchaus Medaillenchancen. Bei den Frauen ist die Lücke zur Weltspitze diese Saison etwas größer, wobei ich Denise Herrmann ebenfalls etwas zutraue“, zeigte sich Fischer optimistisch.
Aber nicht nur zum laufenden Biathlongeschehen, sondern auch zu seinen persönlichen Erfahrungen während der Wiedervereinigung, der Ministerpräsidentenwahl in seiner Heimat Thüringen, den Auswirkungen der Klimaveränderung auf den Wintersport in Deutschland und zu fairen Bedingungen für die heimische Landwirtschaft äußerte sich Fischer.
„In jedem von uns steckt ein bisschen Olympia“, ist der Biathlet überzeugt. Ob im Sport, der Wirtschaft oder der Politik – langfristig sei man nur als Team erfolgreich. „Jede Leistung hängt aber immer auch von den individuellen Voraussetzungen ab. Wer ohne Anstrengung im Sportunterricht eine Eins schafft, für den bedeutet sie weniger, als für den, der trainiert hat und so eine Drei erreicht."
Danach waren die Gäste an der Reihe. Auf die Frage aus dem Publikum, was einem durch den Kopf gehe, wenn man als Führender zum Schießstand laufe und dann nicht treffe, sagte Fischer: „Sind Sie schon mal mit dem Auto geblitzt worden? Genau dasselbe denkt man da.“ Nach der Veranstaltung nahm sich der Sportler noch viel Zeit, um die zahlreichen Foto- und Autogrammwünsche zu erfüllen.