Es herrschte fast weihnachtliche Feststimmung: Schneebedeckte Zelte und Gäste bei Kerzenschein, Zeltheizung und heißem Kaffee an der Kuchentheke. Eine ungewöhnliche, aber zugleich gemütliche Atmosphäre herrschte am vergangenen Freitag bei der Eröffnung der Schrauber-Werkstatt SMP Haunetal in Wehrda.
Das Projekt des Mehrgenerationenhauses Haunetal, das mit Bundesmittel finanziert wurde, wendet sich in erster Linie an Jugendliche Zweiradfahrer ab 14 Jahren. Nach zwei Jahren Corona hatte der Bund ein Förderprogramm aufgelegt, um Jugendliche sowohl soziale Kontakte als auch Defizite durch den teilweise eingeschränkten Schulbetrieb auszugleichen. Mit einem umfangreichen pädagogischen Konzept, sowie einem Sicherheitskonzept bekam das MGH den Zuschlag eine professionelle Schrauber-Werkstatt für Jugendliche einzurichten.
Hilfe zur Selbsthilfe ist das Motto des Projekts. Angeleitet von dem erfahrenen Schrauber und ehemaligen Sicherheitsbeauftragten Friedel Opfer wird den Jugendlichen die Möglichkeit in Wehrda geboten an ihren Zweirädern Hand anzulegen, zu reparieren, zu verbessern und instand zu setzen. Unterstützt wird er dabei von dem Kfz-Meister Ralf Haupt (Oberhaun) und Mechatroniker Malte König, die den verkehrs- und sicherheitsrelevanten Aspekt abdecken und bei speziellen Fragen zur Verfügung stehen.
Trotz der widrigen Wetterverhältnisse konnte Initiator und Ideengeber Volker Kilgus zahlreiche Gäste in der Werkstatt auf der Langen Wiese begrüßen - darunter auch Bürgermeister Timo Lübeck und von der Kreishandwerkerschaft Diana Stehl-Krimmel, die ihr Projekt "Außerschulische Berufsorientierung“ vorstellte und Interesse an einer weiteren Zusammenarbeit anmeldete.
Bürgermeister Timo Lübeck betonte, dass neben zahlreichen Angeboten des Mehrgenerationenhauses im Bereich Kleinkinder, Kindern, Erwachsenen und Senioren mit diesem Projekt speziell eine Altersgruppe zwischen 14 und 18 Jahren angesprochen werden soll, wo die Mobilität eine zunehmende Rolle und Motivation spielt. Er bedankte sich für die Unterstützung durch Kfz-Meisterbetrieb Haupt‘ Garagen, der spontan einen Motorroller gestiftet hatten und der Kreishandwerkerschaft. Außerdem lobte er die Bereitschaft und das Engagement von Beate und Friedel Opfer, die auf ihrem Anwesen die Werkstatt binnen kurzer Zeit professionell hergerichtet hatten.
Danach wurde das Kuchenbüffet eröffnet, dessen optischer und kulinarisches Höhepunkt eine Torte mit Motorrad, Werkzeug und Werkzeugkoffer war. Sie war von einer ukrainischen Flüchtlingsfamilie, die in Wehrda Zuflucht gefunden hat, liebevolle gebacken und dekoriert worden. Weitere Info und Kontakt unter SMP Haunetal auf Facebook und Instagramm.
Bildunterschrift: Strahlende Gesichter bei der Eröffnung. Mit von der Partie war auch die Kreishandwerkerschaft, vertreten durch Diana Stehl-Krimmel. Bürgermeister Timo Lübeck (rechts) wünschte Werkstattleiter Friedel Opfer (zweiter von rechts) viel Erfolg für das Projekt. Auf dem Bild außerdem Initiator Volker Kilgus (links) sowie Kfz-Meister Ralf Haupt und sein Mechatroniker Malte König.